Infektionsschutz: Kinderbücher über COVID-19

Nach dem Ende der Pfingstferien kehren weitere Kinder in ihre Kindertagesstätten und Schulen zurück. Weil Kinder und Jugendliche das Recht auf Bildung haben, ist die Rückkehr in Bildungseinrichtungen richtig. Richtig ist aber auch, dass dadurch ihre Gefährdung durch COVID-19-Viren steigen kann, ebenso wie die der Betreuungskräfte und all ihrer Familien.
Denn die Corona-Pandemie ist noch nicht besiegt, sie ist erst unter Kontrolle.

Weshalb die Kontrolle wichtig ist, weshalb Kinder über viele Wochen zuhause bleiben mussten (und zum Teil auch noch müssen) oder weshalb Hygiene und Abstandsregelungen nach wie vor Bedeutung haben, erklärt fundiert Coronavirus – Ein Buch für Kinder.

Das 15-seitige Sachbilderbuch – empfohlen für Kinder ab fünf Jahren und ihren Bezugspersonen – wird vom englischen Verlag Nosy Crow und dem deutschen Beltz & Gelberg-Verlag kostenfrei zum Download zur Verfügung gestellt. Die Illustrationen in Form von Ein-Bild-Comics stammen von Axel Scheffler, dessen markanter Stil vielen Kindern durch den Grüffelo bekannt ist. Unverkennbar sind auch in Coronavirus seine großen Nasen, denen hier eine besondere Bedeutung zuteil wird, schließlich sind sie die Eintrittspforte des Virus in den menschlichen Körper.

„Eines Tages ist diese seltsame Zeit vorbei“, verspricht das Buch auf Seite 13 und zeigt,
wie sich Kinder freudig entgegen rennen. Freuen wir uns auf diese Zeit und lassen die Umarmungen bis dahin noch auf sich warten. Das Bilderbuch erklärt, wieso. Und zwar mit
so großer Zuversicht, dass an dessen Ende – übrigens über ethnische oder kulturelle Unterschiede hinweg – alle gemeinsam jubeln. Und wir eines Tages mit ihnen!

Der DRK-Kreisverband Rems-Murr e.V. hat ebenfalls ein Kinderbuch zur Corona-Aufklärung veröffentlicht, das kostenfrei zum Download zur Verfügung gestellt wird:
Bandit Corona auf der Flucht von Nina Siegle.

Ausgezeichnet: Adrian hat gar kein Pferd

Der Huckepack-Preis zeichnet Bilderbücher aus, die die Kinderseele stärken.
In diesem Jahr fiel die Wahl auf Adrian hat gar kein Pferd von Marcy Campbell, illustriert von Corinna Luyken, aus dem Amerikanischen übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn (2019, München: cbj).
Prägnant in Wort und Bild handelt Adrian hat gar kein Pferd von Wahrhaftigkeit und Empörung. Von Einsamkeit. Von Begegnung und Gesprächen. Vor allem erzählt es jedoch von der stärkenden Kraft der Fantasie. Die geteilt noch kraftvoller ist! Falls Sie das Buch noch nicht kennen, lassen Sie es sich von Cornelia Tillmanns als Bilderbuchkino vorlesen. Es lohnt sich!

Reden ist Verrat

Nach der wahren Geschichte der Freddie Oversteegen
Von Wilma Geldof,
aus dem Niederländischen übersetzt von Verena Kiefer.
Ab 14, 304 Seiten
2020, Gerstenberg, Hildesheim
978-3-8369-6045-8
€ 18,00

„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganz Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ Freddie Oversteegen gewann nicht die Welt. Sie beteiligte sich am bewaffneten niederländischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Schaden an ihrer Seele nahm sie dennoch. Weiterlesen →

Sonntag, Montag, Sternentag

Von Anna Woltz, illustriert von Lena Hesse,
aus dem Niederländischen übersetzt von Andrea Kluitmann.
Ab 7, zum Vorlesen früher geeignet, 64 Seiten
2020, Carlsen, Hamburg
978-3-551-55768-1
€ 10,00

Seltsame Nachbarn, nervende Brüder. Schüchternes Kind, aufgewecktes Kind. Umzug, Neuanfang. Alles Themen, die schon unzählige Male erzählt wurden. Dennoch vermag ihnen Anna Woltz eine feine Nuancierung zu geben, die aus Sonntag, Montag, Sternentag ein wunderbar feinsinniges (Vor-)Lesebuch machen.  Weiterlesen →

Urlaub ahoi

Von Corinna Antelmann,
illustriert von Nadine Kappacher.
Ab 4, 26 Seiten
2020, Tyrolia, Wien
978-3-7022-3841-4
€ 16,95

Urlaub zuhause und dann noch Regenwetter! Wenn das kein Grund ist, die Ferien zu hassen, was dann? Zum Glück gibt es Bücher, die den Regen in das Marmarameer, die Irische See, die Hudson Bay, die Timorsee oder einen anderen Ozeanwinkel verwandeln und – Leinen los – Buchseite für Buchseite für eine zauberhafte Gedanken-Lesereise sorgen … Weiterlesen →

Glück

Was Glück ist, wie man es sucht, findet und behält
Von Björn Lengwenus.
Ab 12, 160 Seiten
2020, Carlsen, Hamburg
978-3-551-25263-0
€ 15,00

Aufmunternd lacht der Ü-Smiley auf frühlingsgrünem Untergrund seine Leser*innen an. Wer will da schon widerstehen? Also los mit dem Blick ins Buch. Orangefarben kontrastiert das Vorsatzpapier, dann folgen zwei weiße Buchseiten, bevor es linksseitig mit einer Smiley-bemalten-Schultafel und rechts mit dem Inhaltsverzeichnis auf tapetenartigem Untergrund weitergeht. Jede Kapitelüberschrift ist in einer anderen Farbe gedruckt und kann als Motto des Buches verstanden werden: Glück ist vielfältig, bunt, überraschend und auf jeder der folgenden Buchseiten zu finden. Folgen wir also den Kapitelüberschriften, um das Glück zu erlesen …

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Plötzlich Millionär!

Von Rüdiger Bertram,
illustriert von Heribert Schulmeyer.
Ab 10, 248 Seiten
2020, Edel, Hamburg
978-3-96129-120-5
€ 12,99

Komödiantisch und gewohnt humorvoll ist das neue Buch Plötzlich Millionär! von Rüdiger Bertram, dennoch von erstaunlichem Tiefgang. Denn hinter der Was-wäre-wenn-Geschichte verbirgt sich eine Menge Konsumkritik, die mich positiv überraschte … Weiterlesen →

Ich brauche ein Buch … denkt Rott und macht sich auf die Socken

Eine neue Geschichte aus Unterdachsberg
von Renate Habinger.
Ab 4, 32 Seiten
2019, Tyrolia, Innsbruck-Wien
978-3-7022-3799-8
€ 16,95

Ein Bilderbuch für Bücherliebhaber*innen und Stricker*innen ist die neue Geschichte aus Unterdachsberg. Das ist der skurrile Ort, in dem ein Haus schlafwandelt (Nicht schon wieder … stöhnt das Grubenpony und macht sich auf den Weg, 2018) oder die Bücherei in einem Baum untergebracht ist. Die Bewohner des Ortes zeichnen sich durch tierische und menschliche Besonderheiten aus und verzaubern, nein, verstricken …  Weiterlesen →

Ich bin heute Löwenlaut


Von Maike Harel,
illustriert von Katja Gehrmann.
Ab 3, 32 Seiten
2019, Carlsen, Hamburg
978-3-551-51308-3
€ 13,00

Auf der ersten Doppelseite springt ein kleiner Junge „über Tische und Bänke“, genauer gesagt, vom Sessel über den Wohnzimmertisch aufs Sofa. Im Türrahmen steht seine Mama und schaut wenig begeistert drein. Auf der nächsten Bildseite sitzt der Bursche – Jajah – mit hochrotem Kopf auf dem Sofa und schmollt. „Nein, ich will kein kleiner Junge sein! Denn Jungen tun, was sie nicht sollen, und müssen stets, was sie nicht wollen. Ich bin ab jetzt …“ (Seite 4). Weiterlesen →