Die blaue Bank


Von Albert Asensio
Übersetzt von Natalja Dudek
Ab 5 Jahren, 36 Seiten
2017, Àbac, Barcelona
978—84-947040-0-0
€ 14,95

Die blaue Bank ist alt. Schon seit vielen Jahren steht sie in einem Park und hätte viel zu erzählen, so  sie es könnte. Von den Jahreszeiten, von Tieren, dass sie nicht immer blau gewesen wäre, vor allem jedoch von den Menschen, die jahraus, jahrein auf ihr saßen, sich ausruhten, am Leben freuten oder ihren Kummer zu bewältigen suchten.

Das Bilderbuch Die blaue Bank besticht in dreierlei Weise. Erstens, durch die doppelseitigen, zurückhaltenden, realistisch anmutenden Bleistiftzeichnungen. Deren punktuelle Colorationen lenken den Blick des Betrachtenden auf einzelne Bildabschnitte. Das Blau der Bank zieht sich durchs Buch und findet seine Entsprechung in Thabos blauer Mütze, Lunas Halsband oder Marias Hut, die von Kindesbeinen an zur blauen Bank kam.

Zweitens, besticht das Bilderbuch durch seine Handlung. Ohne überflüssige Worte erzählt es von der Dialektik des Lebens, von Großen und Kleinen, Menschen und Tieren, Lachen und Weinen, Abschied und Neuanfang. Drittens, weil es das Thema Diversität selbstverständlich in die Handlung integriert und die Vielfalt des Lebens darstellt – äußere, kulturelle  und sexuelle.

Im übertragenen Sinn ist die blaue Bank eine Metapher für unvoreingenommene Begegnungen mit allen Menschen und für alle Menschen. Denn das Bilderbuch sollte in keiner Kita, keiner Schule, keiner Familienbildungsstätte, keiner Bibliothek, keinem Mehrgenerationenzentrum, keinem Warterich oder keinem anderen Ort fehlen, an dem Menschen sich begegnen, sich an ihren Erfahrungen teilhaben lassen, erzählen oder vorlesen.

 

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