[20.3.2018] Wie schön, dass es einen Welttag der Poesie gibt! Von der UNESCO ausgerufen und erstmals im Jahr 2000 begangen, erinnert er an den Stellenwert der Poesie und ihrer vielfältigen mündlichen und schriftlichen Ausdrucksformen.
Die Bedeutung des (Tagebuch-)Schreibens, seine aufbauende Wirkung und die wohltuender Worte, beschreibt Milena Michiko Flašar in Ich nannte ihn Krawatte (München: btb 2014. S. 130) so:
„Ob ich noch schreibe? Undenkbar, es nicht zu tun. Gerade in der finstersten Nacht waren die Wörter leuchtende Kieselsteine. Das Licht des Mondes und der Sterne, sie hatten es eingefangen und strahlten es wieder aus. Ein Wort war darunter, das besonders hell leuchtete. Das Wort von der Einfachheit. Ich würde mich ihm nähern, leichten Schrittes, es von allen Seiten her betrachten, es schließlich in die Hand nehmen, von ihm verzaubert, erkennen, dass sein Zauber darin liegt, von sich aus, aus seiner schieren Bedeutung heraus, zu leuchten. Einfachheit. Einfach da sein. Es einfach auszuhalten. Je mehr ich es aushielt, desto einfacher wurde es einzusehen, wie schön, einfach schön, es ist, da zu sein.“