Vorgestellt: Bilderbücher zum Thema Tod und Trauer

 
[22.1.2019] Gut besucht war die Fortbildung in der Stadtbücherei Geisenheim zum Thema Stirbst Du auch? – Tod, Trauer und Trost im Bilderbuch. Das Potpourri der von mir vorgestellten Bilderbücher beinhaltete den Verlust eines Haustieres ebenso wie den Tod des Großvaters, der Mutter oder einer Freundin. Die Bilderbuchauswahl ist mannigfaltig, doch nicht jedes Bilderbuch eignet sich für jede Situation. Sie zu kennen und einschätzen zu können, heißt, im Bedarfsfall das geeignetste Bilderbuch empfehlen zu können. Damit dessen Worte wirken und trösten, so wie Papas Worte in Papas Arme sind ein Boot.
Dass Kindheit auch ohne einen Todesfall nicht nur aus eitel Sonnenschein besteht, erzählt Auch solche Tage gibt es eindrucksvoll.

Petition: Jedes Kind muss Lesen lernen

Gestärtkt durch die Unterstützung von rund 110.000 Unterzeichner*innen überreichte Kirsten Boie am 6.12.2018 persönlich die Hamburger Erklärung für mehr und bessere Leseförderung Jedes Kind muss Lesen lernen an Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Bei der Übergabe sagte Kirsten Boie: „Es wird sehr viel günstiger, jetzt in die Bildung zu investieren, als später die Folgekosten des Versäumten zu tragen. Das Thema Lesen erscheint im Vergleich zur Digitalisierung altmodisch – dabei ist es viel fundamentaler. Davon, ob die Menschen lesen können, hängt für uns alle sehr viel mehr ab.“  Die Kultusministerkonferenz greift das Thema bei ihrer nächsten Sitzung auf.

Mich beschäftigte das Thema in den letzten Wochen bei der Vorbereitung, Durchführung und den Gesprächen mit den Teilnehmer* innen meiner Kurse und Seminare, denen die Zukunft der Kinder nicht egal ist, ebenfalls sehr.

Veranstaltungstipp: Wenn Worte fehlen

[7.9.2018] Hilfreiche Bilderbücher zur Trauerbewältigung werden von mir am Donnerstag, 20. September, ab 18 Uhr bei Thabea Seitel Floristik & Café vorgestellt.  „In der Achterbahn des Lebens ist nichts sicher, abgesehen vom Tod“ – dennoch führt seine Konfrontation häufig zu peinlicher Berührtheit oder Sprachlosigkeit. Literatur kann ein Ausweg für Angehörige und Freunde sein, insbesondere Bilderbücher, von denen Kinder und Erwachsene gleichermaßen angesprochen werden. Solche, die berühren, trösten, Freiräume zulassen oder – gemeinsam mit den Illustrationen – Zuversicht und (neue) Lebensfreude wecken, stelle ich an diesem Abend vor.
Donnerstag, 20.9.2018, Thabea Seitel, St. Peter-Weg 24, 74321 Bietigheim-Bissingen.
Einstimmung ab 18:00 Uhr; Vortrag und Gespräch 19:00 – 19:45 Uhr, anschließend Zeit für Fragen und Gespräche in lockerer Atmosphäre. Kostenbeitrag: € 5,-

Literaturkreise: Zusammen lesen


[23.8.2018] Begeisterte Leserinnen und Leser treffen sich regelmäßig in Bibliotheken, Buchhandlungen oder Wohnzimmern, um über Bücher zu sprechen. Manche dieser Lesekreise bestehen seit Jahren, andere erst seit kurzem. Die Teilnehmenden wissen, dass die Gespräche ihre persönlichen Leseerfahrungen bereichern. Denn jene der anderen Leser*innen fügen den eigenen neue Facetten hinzu, die – frei nach Rainer Maria Rilke – ein Buch um das Zehnfache von dem, was es gedruckt enthält, erweitern, was ich nur bestätigen kann.
Auch ich gehöre seit vielen Jahren einem Literaturkreis an. Der brachte mir Bücher nahe, die ich ohne den Kreis nie gelesen hätte. Andere erschlossen sich mir erst durch das gemeinsame Gespräch und ich las sie zu Ende, obwohl ich sie zuvor zur Seite gelegt hatte. Wieder andere brachte ich in den Kreis ein und freute mich, wenn sich daran tiefsinnige Gespräche anschlossen und mein berührt sein auf Widerhall stieß.

Das Portal zusammen-lesen.de der Holtzbrinck Buchverlage richtet sich an alle, die einem Literaturkreis angehören oder auf der Suche nach einem sind. Sie können Gleichgesinnte finden, erhalten Hinweise zur Gründung eines Lesekreises, können interessante Bücher entdecken oder mit Autor*innen ins Gespräch kommen.

Hamburger Erklärung: Jedes Kind muss lesen lernen!

[23.8.2018] Kirsten Boie, beliebte Kinderbuchautorin und Schirmfrau des Bundesverbands Leseförderung, hat die Petition Jedes Kind muss lesen lernen! an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestartet. Am Weltkindertag, dem 20. September, soll die Petition mit den Unterschriften an die Bildungsministerien der Länder, die Bundesbildungsministerin und die Kultusministerkonferenz übergeben werden.
Unterstützen auch Sie die Petition und fordern Sie, gemeinsam mit den anderen Unterzeichnern dazu auf, für folgende Punkte Sorge zu tragen:

  • Das Lesenlernen und Lesen muss sehr viel stärker in den Fokus der Bildungspolitik rücken.
  • An den Grundschulen müssen frühzeitig Fördermaßnahmen in Kleingruppen eingeführt werden, die sich auf die reichlich vorliegenden Erkenntnisse der Leseforschung und die Erfahrungen der Lehrer stützen.
  • Diese Förderstunden dürfen nicht für Vertretungsunterricht zweckentfremdet werden.
  • Es müssen ausreichend Grundschullehrer eingestellt werden, um dieses Ziel umzusetzen. Das heißt: An den Hochschulen müssen deutlich mehr Studienplätze für die Lehrerausbildung geschaffen werden.
  • Es muss Schulbibliotheken, Lesungen und Lektüreprogramme gerade auch an solchen Schulen geben, deren Schülerschaft eher bildungsfern ist. Die Lektüre altersgerechter Bücher vermittelt die Fähigkeit, komplexere Zusammenhänge aus längeren Texten zu entnehmen. So kann man später zum Beispiel Zeitungsartikel lesen und verstehen.
  • Für all diese Zwecke müssen jetzt genügend Mittel in den Haushalten ausgewiesen werden. Das Lesen darf nicht den derzeitigen (kosten)intensiven Bemühungen um die Digitalisierung der Schulen zum Opfer fallen.

Unverbindliche Absichtserklärungen reichen nicht mehr aus. Deutsche Grundschulen müssen es schaffen, alle Kinder das Lesen zu lehren!

Antisemitismus: Wider das Vergessen

[25.7.2018] Vor wenigen Tagen las ich die Nachricht, dass Antisemitismus im digitalen Zeitalter signifikant zugenommen habe. Zu diesem Ergebnis gelangte eine Langzeitstudie der TU Berlin mit dem Titel „Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses„. Der Trend zeige sich beispielsweise an der Zunahme judenfeindlicher Äußerungen in Online-Kommentarbereichen von Qualitätsmedien wie etwa Welt, SZ, Zeit und FAZ. Wie die Infografik von Statista darstellt, stieg ihr Anteil von rund acht Prozent (2007) auf über 30 Prozent im Jahr 2017. Die Kommentare beinhalteten Gewaltphantasien, Verharmlosung der Judenvernichtung während des Dritten Reiches oder entmenschlichende Vergleiche, in welchen Juden als Pest, Krebs oder Unrat tituliert wurden.

Wider das Vergessen, die Verharmlosung oder entmenschlichende Vergleiche empfehle ich das hybride Buch Susi, die Enkelin aus Haus Nummer 4. Es ist ein erzählendes Sachbuch und eine Graphic Novel gleichermaßen, das, anhand der realen Geschichte einer jüdischen Familie in Berlin, vor dem Vergessen und seinen Folgen warnt.

Erfrischend: Im und auf dem Wasser

[19.6.2018] Der Himmel lacht, die Sonne scheint – wohl dem, dem kühles Nass eine kleine Erfrischung bietet, im Schwimmbad, am Meer, am (Bagger-)See oder beim Betrachten eines der Bilderbücher, die rund ums Wasser ganz unterschiedliche, sogar existenzielle, Geschichten erzählen:

Das blaue Herz des Planeten vom unbedingten Willen der Meeresforscherin Sylvia Earle, die zu mehr Ehrfurcht vor dem Wasser auffordert,
der in Fabelhaftes Meer in einen vielfältigen Erzähl- und Bilderreichtum mündet
oder in Der kleine Schweinswal und das Meer Einblick in das Leben der Schweinswale in der Nordsee bietet.
Die Böckchen-Bande im Schwimmbad erzählt eine freche Schwimmbad-Ferien-Geschichte und eine moderne Adaption des norwegischen Märchens der drei Böckchen Brüse obendrein,
wogegen Noah und die große Flut die Entstehung und Ladung eines Super-Frachters, der auf zerstörerischen Wasserwellen schwimmt, in Paarreimen über die Seiten tanzen lässt.