Geschafft: Recht auf Ganztagsbetreuung

[07.09.2021] Ab dem Schuljahr 2026/27 haben Eltern und Grundschüler*innen ein Recht auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen. Auf den letzten Metern der Legislaturperiode der Bundesregierung einigten sich die Vertreter*innen von Bund und Ländern, die Ganztagsbetreuung verbindlich anzuerkennen und zu finanzieren.

Konzepte und Fachkräfte notwendig
Für alle Eltern von Kleinkindern, die dann als ABC-Schütz*innen zur Schule kommen, ist das eine Erleichterung. Vor allem dann, wenn dem Rechtsanspruch nicht nur baulich Rechnung getragen wird, sondern mit inhaltlichen Konzepten und Fachkräften. Beides gibt es, allerdings nicht zum Nulltarif. So, wie unsere Gesellschaft heute und in naher Zukunft mit Kindern umgeht, gehen sie später mit uns um, wenn sie das Sagen haben.

Fürsorge von Anfang an
Kinder wollen kommunizieren. Experimentieren. Sich ausprobieren. In andere Rollen schlüpfen. Mit anderen sein. Kreativ sein. Geschichten hören. Zuhause, in Kindertageseinrichtungen und Schulen. Begleiten wir sie dabei – Eltern, Erziehende, Lehrende und Vermittelnde. Lese- und Literaturpädagog*innen gehören dazu, spätestens bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung.

Materialheft: Leseleidenschaft wecken

[12.01.2021] Das Materialheft Nr. 61 der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (AJuM) ist da!
Es widmet sich dem Thema Leseleidenschaft wecken. Leseförderung in und außerhalb der Schule.
 Ich freue mich, darin mit einem Beitrag über die Geschichtenwerkstatt (Seite 33 – 37), dem inklusiven Leseförderungsprojekt der kulturellen Bildung an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum, vertreten zu sein. Außerdem mit einem Artikel über die Weiterbildung Lese- und Literaturpädagogik (Seite 95 – 98), den ich gemeinsam mit meiner Kollegin im Qualitätsbeirat des Bundesverbands Leseförderung, Ulrike Erb-May, verfasst habe. Weitere Beiträge stammen von unseren Kolleginnen Heike Kielsmeier und Bianca Röber-Suchetzki, die ebenfalls Mitglied im Qualitätsbeirat sind. 

München: LLP-Kolloquium

Ende Mai führte ich mal wieder an der Münchner Bildungsakademie Feinschliff zwei Seminare durch. Eines über Bilderbücher zu Genderthemen und Familienvielfalt, eines über die Bedeutung von Elementarbüchern. Gestern war ich erneut in München. Diesmal als Prüferin des Abschlusskolloquiums Lese- und Literaturpädagogik im Auftrag des Bundesverbands Leseförderung (BVL). Dabei stellten auch Teilnehmerinnen der beiden Seminare im Mai ihr Können zur Schau.

Zwei bis drei Jahre Weiterbildung und viele, viele Seminare liegen hinter den Damen, die ihren Blick auf Literatur veränderten. „Schwierige“ Bücher, sei es aufs Cover oder das Thema bezogen, werden nicht (mehr) mit spitzen Fingern zur Seite gelegt, sondern als Herausforderung betrachtet. Woran ließe sich bei einer möglichen Vermittlung ansetzen, um Interesse für sie zu wecken? Das enorme Methodenrepertoire, das im Laufe der Jahre vermittelt und selbst angewandt wurde, schafft Sicherheit.

Überraschende Erkenntnisse waren die Folge, bei den Lese- und Literaturpädagoginnen und den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen. Die gingen sogar so weit, dass eine Klasse bedauerte, sich nicht für die freiwillige Teilnahme am Workshop entschieden zu haben!

Das ist Literaturvermittlung mit Kopf, Hand und Verstand, die mir wieder einmal zeigte, wie gerne ich mich daran beteilige, indem ich mein Wissen weitergebe. Sei es in München im Rahmen der lese- und literaturpädagogischen Angebote zur Fachkraft für literarische Bildung oder bei jedwedem anderen Seminar. Was nach der Hoch-Zeit von Corona hoffentlich bald wieder in stärkerem Maße möglich ist.

Übrigens haben das gestrige Kolloquium alle vier Teilnehmerinnen mit Bravour bestanden. Die Wirkung literarischen Lernens, einer der Säulen der Lese- und Literaturpädagogik, nimmt auch bei „hoher Dosierung“ wie einer langjährigen Weiterbildung zur professionellen Literaturvermittlung nicht ab. Im Gegenteil, ihre Wirkung potenziert und entfaltet sich. Außerdem fügt sie der lese- und literaturpädagogischen Kurzform LLP eine weitere Bedeutungsebene hinzu: Lesen, Lernen, Profilieren. Das wurde gestern aufs Beste unter Beweis gestellt. Chapeau!