[25.02.2023] Plochingen, Nürtingen, Pfullingen – in drei der schwäbischen Ingen-Städte war ich im Januar und Februar zu Gast. Zwei Mal ging es ums Vorlesen für Senior*innen, heute um Kinder und ihre Interessen. Ob Jung oder Alt, beide Zielgruppen wollen auf Augenhöhe angesprochen werden. Ob sie sich von der ausgewählten Literatur berühren lassen und die „literarische Brücke“ betreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu denen gehört die Auswahl, also der ausgewählte Vorlesestoff, und die Art des Vorlesens. Beides braucht Zeit und geht nicht ohne Vorbereitung und Lust. Je besser die Aneignung des Textes gelingt und je mehr Lust vorhanden ist, desto höher ist die Chance, dass sich die Zuhörenden in das Gelesene „verstricken“ lassen. Das zu vermitteln, bereitet mir Lust. In Ingen- und anderen Städten.
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Bildung: Neues Schuljahr
[12.09.2020] An diesem Wochenende enden auch in Baden-Württemberg die Sommerferien. Nicht erst seit heute drehen sich meine Gedanken um das neue Schuljahr und das, was es mit sich bringen mag. Für mich bedeutet es die Wiederaufnahme der Geschichtenwerkstatt, einem literaturpädagogischen Projekt für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf. Für Lehrer*innen und alle weiteren pädagogischen Fachkräften bedeutet es, kognitives und emotionales Wissen weiterzugeben und für eine Atmosphäre zu sorgen, in der beides zu vermitteln ist. Und für Schüler*innen heißt es, offen dafür zu sein und lernen zu wollen. Flankierend zu diesen Rahmenbedingungen bleibt das Coronavirus eine zusätzliche Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass es nicht zum Hinderungsgrund für Leseförderung und nachhaltiges Lernen wird.
Schule: Sprachförderung ist wichtig
[18.08.2020] Die Arbeitsgemeinschaften Sprachförderung nach dem Denkendorfer Modell praktizieren seit Jahren qualitätsvolle Sprachförderung an Schulen in Baden-Württemberg. Sie entlasten Lehrer*innen und fördern Schüler*innen. Derzeit ist es um die Zukunft der Rahmenrichtlinien, innerhalb derer die Kleingruppen stattfinden und finanziert werden, ungewiss. Deshalb unterstütze ich die Initiative für die Fortführung und Verbesserung der Zuschussrichtlinie zur Sprachförderung an Schulen, welche von den Arbeitsgemeinschaften Sprachförderung nach dem Denkendorfer Modell initiiert wurde.
Mehrsprachigkeit stärken – mündlich und schriftlich
Es geht nicht darum, dass Kinder Deutsch sprechen müssen. Sondern dass sie es können. Denn ohne diese Sprachkompetenz blieben ihnen viele Teilhabemöglichkeiten in Schule und Gesellschaft verwehrt. Das belegen auch die Untersuchungsergebnisse des Projekts „Mehrsprachigkeit im Zeitverlauf“ (MEZ) der Universität Hamburg. Sie widerlegen die Befürchtung, dass der Ausbau von Fähigkeiten in der Herkunftssprache den Erwerb des Deutschen beeinträchtige. Ganz im Gegenteil, „deutsch-türkisch- und deutsch-russischsprachige Jugendliche, die das Schreiben in ihrer Herkunftssprache gut beherrschen, erzielten sowohl im Deutschen als auch im Englischen durchweg bessere Leistungen als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler mit schlechteren Schreibfähigkeiten in der Herkunftssprache“, wie der Pressemeldung der Universität Hamburg Wie können sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit vereinbart werden? zu entnehmen ist.