Die Schweizer Künstlerin Albertine wird mit dem Hans Christian Andersen-Preis 2020 geehrt. Die zweite Preisträgerin ist die US-Amerikanerin Jacqueline Woodson, die bereits 2018 mit dem ALMA, Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Award, dem höchstdotierten Preis für Kinder- und Jugendliteratur, ausgezeichnet wurde.
Das Bilderbuch Wie die Vögel (2012, Hamburg: Aladin) von Albertine ist ein leises Bilderbuch über die Kraft der Fantasie. Aufs Wesentliche reduzierte, gleichwohl wunderbar kraftvolle Bilder, die auch den Betrachter*innen viel Spielraum für eigene Überlegungen lassen, erzählen von der LKW-Fahrt und Fracht eines namenlosen Mannes, die sein Leben verändert. Eingeleitet wird die visuelle Erzählung durch den philosophischen Text ihres Lebensgefährten Germano Zullo, übersetzt von Ingrun Wimmer:
„Einige Tage sind irgendwie anders. Zunächst glaubt man, es handele sich um ganz gewöhnliche Tage. Aber diese Tage besitzen ein kleines bisschen mehr als andere.“ Dieses MEHR ist nichts Großes, eher sogar „etwas sehr Kleines“, das kaum zu bemerken ist – und dennoch die Welt verändern kann. Bildstark und poetisch, zum Wundern, Staunen, Nachdenken und sehr zu empfehlen für alle ab fünf Jahren.
Zum Preis: Der Preis zeichnet Autor*innen und Künstler*innen aus, die mit ihrem Werk einen wichtigen Beitrag zur Kinder- und Jugendliteratur leisten. Verliehen wird er von dem internationalen Zusammenschluss von mehr als 70 Institutionen zur Völkerverständigung durch Kinder- und Jugendliteratur IBBY, International Board on Books for Young People mit Sitz in Basel (CH). Deutschland wird vom Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. mit Sitz in München vertreten.