Am 2. Februar trafen sich in Heilbronn Absolventinnen der Weiterbildung Lese- und Literaturpädagogik, Interessierte derselben, Lehrerinnen, Bibliothekarinnen und Sprachförderdozentinnen zum Praxisaustausch Lese- und Literaturpädagogik, der eine beeindruckende Vielfalt bot: Eloquente Vorstellung der für den Deutschen Jugendliteraturpreis des Jahres 2017 nominierten und prämierten Bücher (Gesche Hagmann); lese- und literaturpädagogischer Einfallsreichtum in der Sprachförderung mit Ferngläsern, scheuen Wörtern, digitalem „Dalli klick“ und einem Kamishibai (Angelika Sauer-Büttner); movable books (Pop up-Bücher), Grusel, Kreativität und Schreibfreude bei den 23. baden-württembergischen Kinder- und Jugendliteraturtagen 2017 (Evelyn Gangl) sowie literaturpädagogische Begleitung von Jugendlichen in Berufsvorbereitungsklassen mit eindeutig bibliotherapeutischer Färbung und berührender Wirkung (Katrin Stoico). Lese- und Literturpädagogik wirkt, befähigt, begeistert – und braucht Zeit, Geld und Räume, an denen sie wirken kann.
Die künftige Bundesregierung will viel Geld in die Bildung investieren. Für Digitalisierung soll mehr Geld zur Verfügung gestellt werden, als zur Verbesserung der Betreuungsangebote an Ganztagsschulen. Dabei sind es Menschen, die Unterricht und Freizeitangebote lustmachend konzipieren, gestalten und mit verschiedenen Medien – natürlich auch digitalen – arbeiten. Werden für sie neue Stellen geschaffen? Wird künftig jede Schule, jede Bildungseinrichtung wenigstens einen Lese- und Literaturpädagogen beschäftigen? Ihre Kompetenz ist beeindruckend. Wo sind die Orte, an denen sie ihr Füllhorn öffnen können?