[16.10.2020] Die Spannung steigt. Auch bei mir zuhause. Statt mir wie in den Vorjahren zu überlegen, ob ich mich bereits auf den Weg ins Congress Centrum mache oder noch Zeit für einen Besuch an einem Verlagsstand habe, sitze ich zuhause vor meinem Notebook. Das ist anders und ungewohnt.
Gleich ist dagegen die wachsende Spannung, mit der ich der Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises entgegen fiebere. Welche der nominierten Bücher überzeugten in diesem Jahr die Jury am meisten? Bald sehe und höre ich, welche Namen und Titel aus den Kuverts gezogen und verlesen werden.
Vermissen werde ich dagegen den Austausch mit den Kolleg*innen über die prämierten Titel. Die Irritationen oder Zustimmungen, welche die prämierten Titel mitunter auslösen und die Gespräche darüber. Das Hallo in den Reihen oder dem Empfang, das Eintauchen in die Familie der Leser*innen, gleichgesinnten Buchliebhaber*innen und ihrer Begeisterung, die von den Hallen der Frankfurter Buchmesse ins Land getragen wird. Ob das per Live-Stream möglich ist? Ich bin gespannt …
90 Minuten später: Es funktioniert!
- Der Funke springt über und wir denken mit Dreieck Quadrat Kreis von Marc Barnett und Jon Klassen um die Ecke.
- Die Leichtigkeit des Seins erleben wir im Freibad von Will Gmehling.
- Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte erzählen Dita Zipfel und Rán Flygenring in Wort und Bild.
- Außergewöhnlich reisen mit A wie Antarktis. Ansichten vom anderen Ende der Welt von David Böhm.
- Wer ist Edward Moon? Mein Bruder, für immer. Von Sarah Crossan.
Rieke Patwardhan, die Autorin von Forschungsgruppe Erbsensuppe oder wie wir Omas großem Geheimnis auf die Spur kamen, ist das neue Talent unter den deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautor*innen.
Cornelia Funke wird für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Sie schreibt und zeichnet für Kinder, Jugendliche und alle, die gute Geschichten mögen.
Herzlichen Glückwunsch allen Autor*innen, Illustrator*innen und Übersetzer*innen!