Geschlechts- und Kultursensible Kinderliteratur
Literatur verbindet Menschen verschiedenen Alters mit denen anderer Kulturen und Generationen.
Sie weckt Verständnis für Vergangenheit und Gegenwart.
„Je mehr Bücher, desto mehr Stimmen;
je mehr Stimmen, desto größer die Vorstellungskraft;
je größer die Vorstellungskraft, umso größer die Meinungsvielfalt;
je größer die Meinungsvielfalt, umso größer die Gedankenfreiheit;
und je mehr Kinder sich in Gedankenfreiheit üben, umso besser.“
Meghan Cox Gurdon
In: Die verzauberte Stunde. Warum Vorlesen glücklich macht. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Frank Sievers. 2019, Berlin: Insel Verlag. Seite 229
Deshalb stehen hier Bücher im Mittelpunkt, für die Vielfalt und Gedankenfreiheit eine Selbstverständlichkeit sind.
Das Spiel von Baptiste Paul, illustriert von Jacqueline Alcántara
Nachmittag in Saint Lucia, einer kreolischen Insel. Die Kinder sitzen im Schatten, reden oder dösen vor sich hin. Bis eines im Fußballdress erscheint, einen Ball vor sich her dribbelt und sie auffordert „Vini! Kommt! Das Feld ruft.“
Bambusstangen verwandeln die Weide in einen Bolzplatz, auf dem das Spiel sogleich beginnen kann. Große und kleine, Mädchen und Jungen, Freunde treten gegen Freunde an. Klatschen sich ab, passen einander zu, ereifern sich und werden von einem Sturm überrascht. Bedeutet der das Ende des Spiels? Von wegen! Nach kurzem Zögern geht es weiter, wird zur Schlammschlacht, die die Solidarität nicht wegspült, sondern den Kindern alles abverlangt. Der Regen hört auf, die Sonne kommt hervor und – Tor! Die Begeisterung kennt keine Grenzen, „Komm! Wir spielen weiter.“